Blog 4: Fastenzeit, Zeit zum Fasten?

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Blog 4: Fastenzeit, Zeit zum Fasten?

Wir befinden uns in der Fastenzeit. Diese beginnt traditionell mit dem Aschermittwoch. Die vierzigtägige Fastenzeit bzw. Passionszeit wird als vorösterliche Bußzeit bezeichnet, die uns auf das wichtigste Fest in der Christenheit vorbereitet. Ostern, dem Fest der Auferstehung von Jesus Christus. Die Fastenzeit soll eine Zeit der Buße und Umkehr sein und uns zum Verzicht aufrufen.

Sicher, in den vergangenen Monaten gab es wohl einiges, worauf wir verzichten mussten. Trotzdem ist jetzt die Zeit angebrochen, um ganz bewusst und aus freiem Willen zu Verzichten. Grundsätzlich soll es beim Fasten darum gehen, sich von Dingen und Zwängen zu befreien. Die dadurch entstehenden Freiräume sollen geflissentlich wahrgenommen und sinnvoll genutzt werden.

Ich kenne einige Menschen, die in der Fastenzeit auf Alkohol, Süßigkeiten, Fleisch oder das Auto verzichten, um sich und dem Klima etwas Gutes zu tun. Neben dem „Klimafasten“ wird besonders das „Konsumfasten“ immer populärer. Dabei geht es um den bewussten Verzicht auf Fernsehen, soziale Medien oder das Handy. Dabei helfen auch viele Fastenaktionen, wie die der Evangelischen Kirche, „7 Wochen Ohne“. Auf der Internetseite finden sich viele, empfehlenswerte Anregungen und Impulse für die Fastenzeit. Schauen Sie doch mal unter: www.7wochenohne.evangelisch.de.

Wenn es um das Thema Fasten geht, tun sich für mich einige Fragen auf. Ich denke, dass ich mir darüber im Klaren sein muss, was ich persönlich mit dem Fasten erreichen möchte. Dabei würde ich unterscheiden zwischen dem Fasten im Alltag und dem Fasten vom Alltag. Doch worin unterscheiden sich diese, oder sind sie irgendwie doch miteinander verbunden?  

Wenn ich im Alltag auf mein Handy, Alkohol, Rauchen oder das Autofahren verzichte, ergibt sich dadurch zwangsläufig auch eine Veränderung vom Alltag? Oder heißt Fasten vom Alltag, dass ich diesem wirklich entfliehe, um z.B. in einem Kloster zur Ruhe zu kommen?

Ich habe diesbezüglich Diskussionen geführt und festgestellt, wie unterschiedlich die zwei kleinen Wörter „im“ und „vom“ und deren Konsequenz interpretiert und aufgefasst werden. Wie sehen Sie das?  

Worauf können Sie in Ihrem Alltag gut verzichten, worauf nicht (Auto, Süßigkeiten, PC)?

Und welche Konsequenzen könnte das in Zukunft für Sie und Ihren Alltag haben (mehr Freiraum, weniger Druck, gesünderes Leben)?

Am besten begeben Sie sich mit den Fragen im Gepäck auf den Weg zu einer Wanderung. Wie wäre es mit dem Tegeler Fließ? Ab dem S-Bahnhof Hermsdorf (S1) gibt es eine circa sechs Kilometer lange Runde über die unverwechselbaren Stege, durch schöne Natur und den Alt-Hermsdorfer Dorfkern. Denn auf Bewegung und frische Luft braucht man beim Fasten zum Glück nicht zu verzichten!

Ihr Stefan Lemke


Stefan Lemke ist Diakon und Fachberater für die Arbeit mit Senior*innen in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg- Wilmersdorf. Seine Freizeit verbringt er gern mit und in der Natur. Einmal monatlich bietet er eine Pilgertour im Berliner Umland an. In seinem wöchentlichen Blog schreibt er über Gedanken auf dem Weg.

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