Blog 15: Christi Himmelfahrt - Was mir fehlt

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Blog 15: Christi Himmelfahrt - Was mir fehlt

Ein Feiertag steht vor der Tür. Und häufig werde ich, besonders von Jüngeren, gefragt, was an Christi Himmelfahrt eigentlich genau passiert ist. Christi Himmelfahrt feiern wir genau 39 Tage nach Ostersonntag. Dieser 39. Tag fällt dabei immer auf einen Donnerstag. 

Die Geschichte lässt sich im Neuen Testament im ersten Kapitel der Apostelgeschichte nachlesen. Sie trägt in der Lutherbibel sogar die Überschrift „Christi Himmelfahrt“. Darin wird beschrieben, wie Jesus sich nach seinem Leiden am Kreuz den von ihm erwählten Aposteln durch viele Beweise als der Lebendige zeigte. Er zeigte sich und sprach mit ihnen. Insgesamt dauerte diese Zeit 40 Tage. Bemerkenswert daran ist, dass die 40 Tage nach der Kreuzigung ein Pedant zu den 40 Tagen der Fastenzeit vor Ostern darstellen.

Kurz vor seiner Rückkehr in den Himmel spricht Jesus ein letztes Mal zu den Aposteln mit den Worten: „(…) ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein“ (Lutherbibel 2017). Nach diesen Worten wurde er vor den Augen der Apostel emporgehoben von einer Wolke aufgenommen und davongetragen.

Das Bild von Jesus, der auf einer Wolke in den Himmel emporsteigt, haben sicher viele von Ihnen im Kopf. Und in der Tat gibt es unzählige Künstler, die sich dieser Szene angenommen haben: Jesus der, begleitet von einem hellen Licht, auf einer Wolke schwebt und stolz und zufrieden in den Himmel aufsteigt. Dabei ist die „Himmelfahrt“ im theologischen Verständnis nicht wörtlich zu nehmen. Denn Himmelfahrt bedeutet natürlich nicht, dass Jesus irgendwo über uns in den Wolken thront. Vielmehr ist sie symbolisch zu betrachten, als Jesus´Rückkehr zu seinem Heiligen Vater. Und genau dort wird Jesus ihm gleich.

Bis heute gibt es die Tradition, an Christi Himmelfahrt oder in der Woche davor Prozessionen zu halten. Früher wurde in diesen Prozessionen um ein gutes Erntejahr gebeten, weshalb diese Tage auch als „Bitttage“ bezeichnet wurden.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Coronazahlen stetig sinken, können wir die Hoffnung hegen, dass einige Angebote, die normalerweise unseren Alltag bestimmten, wieder näher rücken. Und wenn wir schon beim Thema Bitttage sind, würde ich auch darum bitten, dass die Angebote unserer Kirche und die Tagespilgertouren in der nahen Umgebung bald wieder starten können. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Was wäre Ihre Bitte für die nahe Zukunft?

Bei einem Gang durch die Natur können Sie sich ja mal Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was Ihnen in den vergangenen 12 Monaten gefehlt hat. Vielleicht gibt es aber auch Dinge, die Ihnen nicht gefehlt bzw. Ihnen in der Corona Zeit gutgetan haben?

Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Feiertag und eine gute Woche!

Schöne Grüße sendet

Stefan Lemke


Stefan Lemke ist Diakon und Fachberater für die Arbeit mit Senior*innen in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg- Wilmersdorf. Seine Freizeit verbringt er gern mit und in der Natur. Einmal monatlich bietet er eine Pilgertour im Berliner Umland an. In seinem wöchentlichen Blog schreibt er über Gedanken auf dem Weg.

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